Die meisten angehenden Schulkinder wollen Schreiben lernen, sie malen die Buchstaben und mitunter sogar ganze Wörter ab. Wenn es soweit ist, lohnt es sich, sich Gedanken über die Stifte zu machen, mit denen Ihr Kind „schreibt“.
Die Kunst einen Stift zu führen
Was uns heute so leicht erscheint, flüssig und leicht ein Wort zu schreiben, war am Anfang auch für uns Schwerstarbeit. Das „Muster“, als das der Buchstabe erscheint, muss richtig wiedergegeben werden. Ja, richtig, denn wenn es falsch „gemalt“ wird, wird ein Buchstabe unleserlich oder gar falsch. Und dann soll noch auf den Linien geschrieben werden. Dabei muss man sich konzentrieren und wenn man sich konzentriert, besteht die Gefahr, sich und beim Schreiben die Finger anzuspannen, was das Schreiben zusätzlich erschwert. Am Wohnzimmertisch sieht das dann so aus, dass der Stift festgeklammert und gedrückt wird. Das aber strengt das Handgelenk an und das Kind verliert womöglich den Spaß an etwas, das ihm eigentlich Freude bereitet hat.
Ein guter Stift kann die Freude erhalten
Ich möchte hier keine Werbung für bestimmte Stifte machen, weil es einerseits so viele gibt, dass ich sicher einen vergessen würde und weil es andererseits nicht DEN Stift für alle gibt. Deshalb habe ich das mit der Verkrampfung oben beschrieben, das kann bei dem einen Kind mehr und bei dem anderen Kind weniger geschehen. Wenn ein Kind, das stark drückt zum Beispiel mit einem Druckbleistift schreibt, kann es passieren, dass dieser abbricht oder sich in den Stift drückt. Mit einem dicken anspitzbaren Bleistift passiert das eher nicht. Der andere Aspekt ist die Stifthaltung, ein Kind, das souverän den Stift richtig und entspannt hält, wird mit allen Stiften zurechtkommen, einem Kind, das den Stift mit vier Fingern hält, hilft ein dreieckiger Stift mit Fingermulden, weil die Fingerhaltung dadurch geführt wird.
So finden Sie den passenden Stift für Ihr Kind
Nutzen Sie daher einen Stadtbummel und probieren Sie mit Ihrem Kind ein paar Stifte aus. Lassen Sie es einen Buchstaben schreiben und eine Spirale malen und schauen Sie, wie es den Stift hält und wie das Schriftbild ist. Ein Tipp: Wenn Sie das Blatt anheben, sehen Sie, wie stark Ihr Kind den Stift beim Schreiben gedrückt hat, wenn sich das Blatt hinten wölbt und auf der nächsten Seite noch der Abdruck des Musters zu sehen ist. Für das Kind passend ist der Stift, wenn das Muster gut erkennbar ist und möglichst wenig durchgedrückt ist. Optimal ist, wenn es zu dem passenden Stift auch Farbstifte gibt, sodass Ihr Kind beim Malen und Zeichnen auch gleich die richtige Stifthaltung üben kann. Ich weiß, dass manche Stifte nicht preiswert sind, aber – deshalb poste ich das jetzt gerade 🙂 – Ostern steht vor der Tür und in vielen Familien sind auch da Geschenke von Oma, Opa und anderen Menschen aus dem Umfeld üblich. Statt des fünften Schoko-Osternestes könnten die doch die Stifte schenken. Dazu sollten Sie im Laden gleich genau aufschreiben, welcher Stift der passende ist, samt aller Informationen.
Auch Bleistift ist nicht gleich Bleistift
Gerade bei Bleistiften sind auch die kleinen Informationen wichtig. Sie kennen das von den klassischen Bleistiften, da steht außer der Marke oft noch H, HB oder B verbunden mit einer Zahl. Diese Kennzeichnung beschreibt den Härtegrad eines Bleistifts. H steht für hart, B für weich und HB liegt dazwischen. Grundsätzlich kann man sagen, wer sehr fest drückt, sollte lieber einen weichen Bleistift benutzen, weil der nicht so durchdrückt und leichter radiert werden kann. Wer hingegen den Stift eher locker hält, für den passt ein harter Bleistift besser. Die Zahlen bei den Härtegraden geben an, wie hart oder weich ein Stift ist, je nach Nutzung wird ein weicher oder harter Stift empfohlen. Fürs Schreiben verwendet man üblicherweise Stifte mit einem Härtegrad von B, B2, B3, HB, H, H2, deshalb sind sie vorrangig in Schreibwarenläden und -abteilungen vorrätig. Und was ist mit dem Füller, meinen Sie? Das ist ein Extrathema 🙂 – die meisten Kinder lernen heute mit einem Bleistift schreiben, ich habe sogar schon Schülerinnen und Schüler erlebt, die bis in die dritte oder vierte Klasse mit Bleistift schreiben sollten. Manche müssen mit Fineliner schreiben und andere dürfen mit Füller schreiben, wenn sie den Füllerführerschein gemacht haben.
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