Achtsamkeits-Impuls: Heute mache ich „ohne“

Inwieweit haben deine Gewohnheiten dich im Griff? Wir neigen dazu, viele unserer Abläufe nicht zu hinterfragen. Dann stehst du mit dem Auto im Stau und ärgerst dich, denn ebenso gut hättest du das Fahrrad nehmen können, doch die Macht der Gewohnheit war stärker. Starte diese Woche damit, bewusst auf Gewohnheiten zu verzichten. Nimm dir pro Woche eine Gewohnheit vor. Zum Beispiel verzichtest du auf Alkohol. Oder du verbietest dir eine Woche lang das Fernsehen.

Hört sich nicht sehr lustvoll an, fühlt sich jedoch richtig gut an. Verzicht bedeutet, wieder Kontrolle über deine Gewohnheiten zu bekommen. Du wirst dir deiner automatisierten Handlungsabläufe bewusst. Verzichtest du beispielsweise eine Woche lang auf Konsum, siehst du erst, wie manipulierbar du bist und zum Beispiel bei Billigangeboten automatisch zugreifst. Du erkennst, wie sehr dich die Reize der Umwelt beeinflussen. Bewusster Verzicht gibt dir das Gefühl der Selbstbestimmung.

Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang von „Selbstwirksamkeit“. Denn wenn du beispielsweise eine Zeit lang jeden Abend auf Handy und Fernsehen verzichtest hast du wieder Zeit für Freunde, für Bücher und andere schöne Dinge, die dein Wohlbefinden steigern. Oder du streichst alle selbstentwertenden Redewendungen aus deinem Wortschatz. Du wirst staunen, wie dein Selbstwertgefühl aufblüht. Der bewusste Verzicht, wie zum Beispiel der auf Kaffee oder auf Süßes führt auch dazu, dass du am Ende die Sache, der du entsagt hast, ganz anders wertschätzt.

„Denn das ist eben die Eigenschaft der
wahren Aufmerksamkeit, dass sie im Augenblick
das Nichts zu allem macht.“

Johann Wolfgang von Goethe