Achtsamkeits-Impuls: Verbundenheit macht stark

Verbundenheit zu spüren ist etwas Essentielles. Das Gefühl von Getrenntsein führt häufig zu einem inneren Rückzug bis hin zur Depression. Nicht immer sind da Freunde oder Familienmitglieder, die uns mit offenen Armen empfangen und bei denen wir uns geborgen fühlen. Manchmal stehen wir alleine da. Doch Verbundenheit können wir bereits im Kleinen pflegen. Oft reicht ein kurzes Gespräch mit dem Nachbarn oder der netten Zahnarzthelferin und schon fühlen wir uns zugehörig. Um wirkliche Verbundenheit zu spüren, musst du gewillt sein, dich zu öffnen.

Wie viele Beziehungen sind wie leere Hüllen. Man lebt miteinander und doch getrennt, weil man das, was einen bewegt, nicht teilt. In den Momenten, wo du deinem Gegenüber deine Schwächen, deine Sorgen und Ängste eingestehst, reichst du ihm die Hand, sich ebenfalls offen und ehrlich zu zeigen. Trau dich, deine Mitmenschen zu fragen, wie es ihnen wirklich geht. Zeige Interesse an dem, was sie beschäftigt und nimm Anteil daran. Du wirst dich wundern, wie man sich dir gegenüber öffnet und wie sich automatisch ein Gefühl von Verbundenheit entwickelt. Oft schämen wir uns für unsere vermeintlichen „Schwächen“. Dabei trägt jeder eine Art von Scham in sich.

Natürlich sollst du dich nicht jedem Menschen sofort komplett entblößen. Doch achte einmal darauf, was passiert, wenn du dich so zeigst, wie du bist. Du öffnest vorsichtig die Tür zu deinem Herzen. Und eine Begegnung auf der Herzensebene ist immer ein wertvoller Moment aufrichtigen Mitgefühls.
 

„Jedes Geschöpf
ist mit einem anderen verbunden,
und jedes Wesen
wird durch ein anderes gehalten.“

Hildegard von Bingen