3 einfache Tricks für eine bewusste Wahrnehmung

Wann hat dich zuletzt das Gefühl der Neugierde gepackt? Und damit ist nicht die Neugierde in Bezug auf Klatsch und Tratsch gemeint. Nein, es geht um die Freude an neuem Erleben. Es geht um die Erfahrung, um die Bereicherung unserer Wahrnehmung im Alltag. Sobald du die Welt wieder mit dem Blick der Neugierde betrachtest, spürst du Lebendigkeit. Und Neugierde lässt sich leicht üben.

Die Übung der bewussten Wahrnehmung ist nicht zeitintensiv, bringt viel Spaß und lässt dich deinen Alltag reicher und lebendiger erleben.

Anders Wahrnehmen als Übung in Achtsamkeit

Unerwartete Situationen, Überraschungen, Entdeckungen und Herausforderungen – Sie kitzeln uns wach und lassen uns das Leben intensiv spüren. Plötzlich ist unsere Wahrnehmung gefragt, die zuvor im Alltagsmodus dahindämmerte. Denn sichere Routine stumpft unsere Lebensfreude zunehmend ab. Dagegen wirken Neugierde und Offenheit wie eine sprudelnde Lebensquelle. Und es tut richtig gut, unsere Neugierde immer wieder aufs Neue zu aktivieren:

„Wenn wir neugierig bleiben, wenn wir bereit sind, Neues auszuprobieren und zu wagen, dann öffnen sich uns neue Möglichkeiten und Chancen, uns zu verändern und zu wachsen.“

www.psychotipps.com

Um neues Erleben in den Alltag zu integrieren, musst du nicht alles von rechts auf links stülpen. Beispielseise setzt du dich einfach einmal in ein noch unbekanntes Café oder du nimmst einen anderen Weg auf deinen täglichen Gängen. Sitzt du jeden Mittag in der Kantine am gleichen Tisch, suche dir mal eine neue Ecke aus. Und statt jeden Morgen eine Scheibe Toast zu essen, variiere mit Porrige, Rührei und Pancake. Es gibt viele Möglichkeiten, den gewohnten Alltagstrott zu durchbrechen. Ich liebe es beispielsweise, andere Stadtteile zu erkunden, in Straßen abzubiegen, die ich noch nicht kenne. Mit jedem Minischritt heraus aus deinem Radius des Gewohnten, regst du deine Wahrnehmung an und spürst das Leben und vor allem dich selbst wieder intensiver.

Hier drei einfache Übungen, wie du wieder mehr Lebendigkeit in deinen Alltag bekommst und für neue Impulse sorgst:

1. Übung: Nicht einfach abtun

Mal ehrlich: Wie oft machst du dir die Mühe, etwas Unbekanntes nachzuschlagen beziehungsweise einer Sache auf den Grund zu gehen? Und damit meine ich nicht die Dinge, die uns ohnehin interessieren. Zum Beispiel simple Kinderfragen: „Mami, warum haben Eichhörnchen einen weißen Bauch?“ Touché! Keine Ahnung. Sobald du dir bei solchen und ähnlichen Fragen die Mühe machst, nach den Antworten zu forschen, lernst du dazu und nimmst viele Dinge plötzlich bewusster wahr. Das nächste Eichhörnchen, das dir über den Weg läuft, wird dir garantiert auffallen, weil dir wieder die Sache mit dem helleren Bäuchlein einfällt. Und dieser kleine Nager wird dich dadurch bewusster erfreuen. Vielleicht nimmst du dir auch mehr Zeit, ihn zu beobachten. Ein winziger Moment der Freude, der deinen Tag erhellt.  Oder eine andere Frage: „Warum wird das Heidekraut Erika genannt?“ Machst du dir die Mühe, die Antwort zu recherchieren, wirst du das nächste Mal, wenn du Heidekraut siehst, dieses bewusster wahrnehmen.

Gewöhne dir auch an, dir unbekannte Begriffe, die du beim Lesen entdeckst, zu googeln. Du könntest deren Bedeutung meist auch aus dem Zusammenhang erahnen, jedoch bringt es Spaß, bewusst sein Wissen zu vermehren und beim nächsten Mal, wenn dir dieser Begriff begegnet, freust du dich, dass du seine Bedeutung kennst.

Die Welt ist voll von spannenden Dingen, nur müssen wir die Augen öffnen, um sie zu sehen.

2. Übung: Trau dich

Wie oft stehen wir mit jemanden zusammen, den wir entweder gar nicht oder nur flüchtig kennen, beispielsweise die Frau, die neben dir an der Ampel wartet, oder der Nachbar aus der obersten Etage, den man nur selten sieht.  Zu gerne würdest du zum Beispiel wissen, welcher Frisör der Frau die tolle Frisur geschnitten hat oder woher dein Nachbar immer seine trendy Sneaker hat. Trau dich und frage. In den meisten Fällen bekommst du eine nette Antwort, vielleicht ergibt sich sogar ein gutes Gespräch und meistens hebt so ein kurzes Miteinander die Laune ungemein. Derartige Situationen stärken deine Wahrnehmung – vor allem die Wahrnehmung deiner selbst: Du spürst dich wieder lebendiger und als Teil des Treibens um dich herum. Warum also zögerst du? Welche Ängste halten dich in Schacht, den ersten Schritt zu wagen, und sozusagen unbekanntes Terrain zu betreten?

„Wahrnehmen, was ist – in mir und um mich herum. Ganz offen und neugierig und ohne zu werten, ohne zu verändern. Einfach nur registrieren und staunen und mich immer weiter öffnen.
Wahrnehmen, WAS ich und WIE ich wahrnehme.“

www.mein-achtsames-ich.de

3. Übung: Augen auf

Statt in der Warteschlange auf das Handydisplay zu starren, betrachte lieber achtsam die Menschen um dich herum. Was tun die anderen Warteten so? Welche Waren liegen bei ihnen im Einkaufswagen und was verraten ihre Gesichtszüge über sie? Auch interessant: Gesprächen zu lauschen. (Wie reden andere miteinander?) Das schickt sich vielleicht nicht unbedingt, doch sensibilisiert es dich für deine eigene Art der Kommunikation.

Wie oft müssen wir im Alltag warten. Beim Arzt, an der Bushaltestelle auf dem Bahnsteig. Nutze diese geschenkten Pausen, um achtsam wahrzunehmen, um zu spüren und deine Gedanken mäandern zu lassen. Der Blick zum Handy dagegen raubt dir diese geschenkte Zeit und schürt die Unlust des Erlebens.

Abschließend heute einmal ein schönes Zitat von Christian Morgenstern – für mich eine Art Appell, täglich achtsam zu schauen:

„Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe
man es zum allerersten Mal wirklich sieht.“

Christian Morgenstern

  • Sobald dieses typische „Ich trau mich nicht“-Gefühl in mir aufkommt, spüre ich achtsam nach, warum es so ist, woher dieses Gefühl kommt, und wage es dann erst recht.
  • Mein Handy lasse ich beim Einkaufen und auch bei Spaziergängen zuhause und beobachte lieber die Menschen um mich herum.
  • Fragen, auf die ich keine Antwort weiß, nehme ich ernst und bemühe mich, die Antwort zu recherchieren.

Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen

Weitere Informationen zum Thema "Übungen & Impulse" findest du hier ...

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