5 Tipps, die den Alltag erheblich entschleunigen

Alle reden von Entschleunigung, langsam machen und entspannter leben. Doch kriegt man das wirklich hin? Gefühlt rast die Zeit und die Verpflichtungen werden auch nicht auf wundersame Weise plötzlich weniger. Also muss man da irgendwie mit. Oder nicht? Kann man machen. Aber man muss nicht. Denn es gibt einfache und effektive Übungen, die beim Entschleunigen helfen.

Mithilfe achtsamer Übungen und Veränderungen lässt sich der Alltag wesentlich ruhiger und stressfreier gestalten.

Anregungen für einen entschleunigten Alltag

„Leben ist das, was dir passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“ Treffend, nicht wahr? Den Satz soll John Lennon gesagt haben. Passen wir nicht auf, überholen wir uns schnell selbst. Wir eilen durch den Alltag und sind gedanklich uns selbst meist schon einen Schritt voraus. Dabei kommt man seelisch und auch körperlich ganz schön aus der Puste. Doch es gibt einfache Möglichkeiten, das Hamsterrad zu drosseln. Hier ein paar Impulse beziehungsweise Übungen, die dir dabei helfen, deinen Alltag zu entschleunigen, um das Leben wieder bewusster und freudvoller wahrzunehmen:

1. Entschleunigen mithilfe einer einfachen Frage:

Willst du oder musst du?

Nimm dir einen Augenblick Zeit und schreibe all deine Pflichten (deine „ich muss“) auf. Dann ersetze das „ich muss“ durch ein „ich will“. Und jetzt lies die Sätze noch einmal und spüre achtsam in sie hinein. Musst du beispielsweise frühmorgens vor der Arbeit zum Zahnarzt, dann ist es deine Entscheidung, weil du dich bewusst entschlossen hast, auf die Gesundheit deiner Zähne zu achten. Damit fühlt sich der Termin gleich anders an. Du gibst ihm eine andere Wertschätzung. Mache dir klar:

Die Realität ist eine Folge von Entscheidungen, die du getroffen hast.

Streiche nun alle Sätze, die dich, nachdem du sie mit einem „ich will“ modifiziert hast, überflüssig und sinnlos erscheinen. Schon wird dein Alltag ein wenig „gelüftet“.

2. Entschleunigen mithilfe klarer Unterscheidungen

Der Volksmund sagt: Wer will, der findet Möglichkeiten. Wer nicht will, der findet Gründe. Wenn du gerne mehr Zeit nur für dich selbst haben möchtest, jedoch immer etwas anderes dazwischenkommt, dann hinterfrage dich sehr ehrlich: Warum findest du immer Gründe, die diesem Wunsch in die Quere kommen? Vielleicht willst du in Wirklichkeit etwas ganz anderes, denn ansonsten würdest du eine Möglichkeit finden. Vielleicht willst du Kontrolle haben und kannst deswegen nicht loslassen beziehungsweise abgeben.

Oder das Gefühl, für alles verantwortlich zu sein, nährt deinen Selbstwert und du wertschätzt die Zeit, in der du nur dir etwas Gutes tust, nicht ausreichend genug. Manchmal macht es auch Angst, weil du dich fürchtest, zu egoistisch zu sein. Je genauer du hinterfragst, warum du das, was du eigentlich möchtest, nicht umsetzt, desto klarer erkennst du die Gründe. Nur so kannst du dich bewusster entscheiden.

Indem du dem Impuls, eins nach dem anderen abzuarbeiten, nicht nachgibst, entsteht ein Moment, in dem du dich ehrlich fragen kannst, was dich daran hindert, zu entschleunigen.

Kurz innehalten, spüren und sich mit dem Körper verbinden, um einen Moment zu verweilen, das ist bereits eine Übung der Entschleunigung.

3. Entschleunigen mit dem Blick nach vorne

Viel zu viel Energie verwenden wir auf Hader und Zweifel: „Hätte ich doch…, „könnte ich nur… wäre es nicht besser gewesen, wenn…“. Fehler oder ungenutzt Chancen der Vergangenheit sind geschehen. Je mehr du darüber nachdenkst, desto frustrierter wirst du. Und Frust führt in der Regel dazu, dass du den Alltag als belastend wahrnimmst. Vor allem vergeudest du durch derartige Gedanken wertvolle Energie. Energie, die dir für die täglichen Herausforderungen fehlt. Schließe ab mit dem, was war. Erwischst du dich beim Grübeln, atme tief ein und aus, sage innerlich „Stopp“ und richte den Blick auf das „Jetzt“.

Und bedenke immer: Die Dinge, die gewesen sind, die hast du mit deinem dir damals zur Verfügung stehendem Wissen nach bestem Gewissen entschieden. Vielleicht warst du aber auch nicht ganz bei der Sache, hast dir zu wenig Gedanken gemacht und die Konsequenzen außer Acht gelassen. Doch was war, ist vergangen. Statt dich mit Grämen zu bestrafen, schaue, was jetzt wichtig ist und mache das Beste aus der Situation.

Gedanken um Vergangenes binden viel Energie. Energie, die uns für das bewusste Erleben des „Jetzt“ fehlt.

4. Entschleunigen mithilfe der Zehner-Regel:

Im größten Stress ist immer Zeit für achtsames Atmen. So viel Zeit musst du dir selbst wert sein. Die Zehner-Regel ist eine einfache Übung, um Stress loszulassen und neue Energie zu tanken. Halte inne, atme tief und bewusst und stelle dir dabei vor, wie du frische Energie ein- und verbrauchte Energie ausatmest. Dabei zählst du in Gedanken ruhig von Eins bis Zehn. Interessant ist bei dieser Übung, wie deutlich du deine innere Anspannung und Unruhe fühlst, die dir zuvor vielleicht gar nicht bewusst war. Und ebenso interessant, wie du diese Unruhe lediglich mithilfe deines Körpers (deinem Atem) selbst regulieren kannst.

Die Übung des bewussten Atmens löst Stress, stärkt durch neue Energie und ist gleichzeitig ein sehr bewusster Umgang mit der Gegenwart.

Ein bewusster Umgang mit der Gegenwart bedeutet automatisch Entschleunigung. Denn das Tempo machen wir selbst mit unserem Geist (Gedanken). Tauchst du bewusst in das „Jetzt“ ein, bist du in der Zeit und die währt so lange, wie du bewusst wahrnimmst.

5. Entschleunigen durch das Einbauen von Zeitpuffern

Der letzte Impuls in Bezug auf Entschleunigung ist praktischer Natur. Baue zukünftig Zeitpuffer ein. Notiere dir jeden Termin 15 Minuten früher. Zum Beispiel trägst du den Frisörtermin um 16.00 Uhr dann mit der Zeitangabe 15.45 Uhr in deinen Kalender. Das entzerrt den Ablauf und falls du zu früh bist und warten musst, gewinnst du wertvolle Leerzeiten, um achtsam zu spüren.

  • Entschleunigen beginnt bereits beim Aufstehen: Ich achte bewusst darauf, das Tempo meiner Schritte zu verlangsamen, halte das einen Tag konsequent durch und spüre achtsam nach, was das mit mir macht.
  • Damit ich die Übung des achtsamen Atmens nicht vergesse, lege ich mir morgens drei Kastanien auf den Schreibtisch. Nach jeder Atemübung nehme ich eine davon weg.
  • Ich baue zukünftig Zeitpuffer in meinen Tagesablauf ein, um zwischendurch achtsam eine Tasse Tee zu trinken oder einfach zu sitzen und zu spüren.

Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen

Weitere Informationen zum Thema "Übungen & Impulse" findest du hier ...

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