Dankbarkeit befreit

Das Leben wäre einfacher, könnten wir uns freier bewegen. Damit meine ich nicht die Verantwortungen, die unseren Rahmen formen. Ich meine unsere Sorge „Was denken die anderen“. Der Blick zur Seite, was andere von uns halten und ob wir ihren Vorstellungen entsprechen, beraubt uns unserer Freiheit und Lebensfreude. Mein Tipp: Mithilfe von Dankbarkeit diese Fesseln sprengen.

Dankbarkeit lässt dich die Dinge klarer und zuversichtlicher sehen und stärkt so deine Wirksamkeit.

Selbstliebe öffnet dein Herz für Dankbarkeit

Was die anderen angeblich über dich denken, sind nichts weiter als deine eigenen Gedanken über dich.

Natürlich wird man mit dem Alter selbstsicherer und unabhängiger von der Meinung anderer. Mache ich abends vor dem Schafengehen die letzte Runde mit dem Hundekind, bin ich bereits abgeschminkt und manchmal trage ich unter der Jacke schon meine Pyjamahose. Begegne ich anderen Hundehaltern, ist es mir egal, was die über mein Outfit denken. Außerdem sehe ich mangels Urlaubs und vieler Sorgen und Probleme mit den Kindern, die sich bei ihrem Schritt in die Erwachsenenwelt mehr als schwertun, erschöpft aus.

Wenig Schlaf, Gespräche bis in die Nacht und noch vor dem Morgengrauen schlafraubendes Gedankenkreisen. Doch mir ist es egal, was die anderen denken. Ich zeige mich, wie ich bin. Und ich räume mir im Laufe des Tages Pausen ein, mache insgesamt langsamer und gestehe mir zu, traurig und kraftlos zu sein. Ja, manchmal habe ich sogar Mitleid mit mir selbst. In diesen sanfteren Momenten komme ich vom Denken mehr und mehr ins Spüren. Und plötzlich spüre ich auch Dankbarkeit für die Dinge, die gut sind. Es dringt ein Licht durch und wirft einen Strahl auf das, was an Gutem da ist. Ich mute mich zu, wie ich bin, mit meinen Schwächen. Diese liebevolle Annahme meiner selbst eröffnet mir den Blick auf das, was trotz Sorgen und Zweifeln an Gutem vorhanden ist. Ein Funken Hoffnung sprengt den Tunnelblick der Verzagtheit.

Je mehr wir an uns selbst zweifeln, desto weniger Raum bleibt für Dankbarkeit und desto enger wird der Horizont.

Dankbarkeit stärkt deine Selbstwirksamkeit

Je mehr du mit dir selbst im Reinen bist, desto gelassener du in deinem wahren Selbst ruhst, desto weniger wertest du und desto weniger urteilst du – über dich und andere. Erst dann können wir auch loslassen, denn unsere Eigenliebe bedarf keiner Rettungsanker im Außen. Unsere Liebe zu uns selbst trägt uns sicher und schenkt uns Geborgenheit in jeder Situation. Nur ist das mit der Eigenliebe leider nicht immer so selbstverständlich.

Vielleicht hilft hier ein Perspektivenwechsel: Deinen Partner oder deine beste Freundin empfindest du auch dann als liebenswert, wenn diese geliebte Person nicht perfekt, wenn sie unzufrieden oder traurig ist. Und ihr ergeht es mit dir ebenso. Schlüpfe in die Rolle der anderen Person und betrachte dich mit deren Augen. Ein solcher Perspektivenwechsel hilft auch dabei, die Dinge zu relativieren und ein wenig Abstand zu bekommen. Vielleicht schaffst du es dann auch, mit dem Blick der Dankbarkeit auf dich selbst zu schauen, welch ein wunderbarer Mensch du bist. Welche Eigenschaften machen dich für den anderen so wertvoll? Versuche Dankbarkeit für diese Eigenschaften zu fühlen. Dadurch stärkst du deine Selbstliebe und damit deine Selbstwirksamkeit.

Fehlende Selbstliebe schwächt deine Wirksamkeit und vernebelt den Blick der Dankbarkeit.

Trost und Glück durch Dankbarkeit

Von dem englischen Philosoph Sir Francis Bacon stammt die Erkenntnis: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Gerade in schwierigen Zeiten fällt es schwer, den Blick der Dankbarkeit nicht zu verlieren. Doch gerade dann ist es auch so wichtig, das Kleine in Dankbarkeit wertzuschätzen und darauf zu vertrauen, dass Krisen immer eine Chance der persönlichen Entwicklung bergen. Mag die Last auch gerade viel zu schwer erscheinen, wie oft hast du schon im Leben Krisen überstanden und welche Möglichkeiten und positiven Veränderungen haben sich daraus ergeben.

Manchmal hilft es, in Dankbarkeit zu fragen, was dir die Situation sagen will, was du daraus lernen sollst und ob es darin nicht auch etwas Positives zu entdecken gibt. Ich gebe zu, das fällt sehr schwer. Ich erinnere die schlimme Phase, in der meine Tochter an Anorxie erkrankt war. Bevor sie erkannte, dass sie krank ist und wieder gesund werden wollte, vergingen schreckliche Wochen voller Verzweiflung. Und doch gab es auch Positives. Den Trost, den ich in einem Beratungs-Workshop durch andere Mütter fand, wie beispielsweise auch die liebevolle Stütze meines Sohnes. Dafür war ich immer dankbar, obwohl mein Herz blutete.

In dunklen Zeiten leuchtet Dankbarkeit uns den Weg der Zuversicht.

Dankbarkeit macht demütiger

Ich gehöre zu den Menschen, die immer gleich alles wollen. Oft fällt es mir schwer, die kleinen Schritte wertzuschätzen. Ich möchte immer, dass alles möglichst schnell wieder gut ist. Nur so funktioniert Leben nicht. Indem ich bewusst kleine Schritte in Dankbarkeit wertschätze, werde ich demütiger. Das hilft, mehr Geduld und Gelassenheit aufzubringen. Indem ich das Kleine, das gut ist, feiere, löse ich mich aus dem Knäuel der Sorgen und schaffe Platz für Zuversicht und Klarsicht. Dass unsere Gedanken uns viel zu oft mit den dunkelsten Ängsten und Vorstellungen die Sicht verdunkeln, raubt uns viel Kraft und engt unseren Radius ein. Dankbarkeit für das Kleine dagegen stärkt und verhindert, dass wir uns in unseren Ängsten verstricken. Dankbarkeit befreit uns aus dem Dickicht destruktiver Gedanken.

  • Ich mache bewusst langsamer und räume mir Momente ein, ums ins achtsame Spüren zu kommen und mehr bei mir selbst zu bleiben.
  • Ich schreibe mir eine Liste, was meine beste Freundin an mir schätzt, um meinen Selbstwert zu stärken.
  • Täglich achte ich bewusst auf die kleinen Momente, die schön sind, und schätze sie in Dankbarkeit.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen Worum es speziell beim Thema "Dankbarkeit" geht, findest du hier ...

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