Ohne Dankbarkeit wiegt das Leben schwerer

Die Adventszeit steht vor der Tür, alles muss noch weihnachtlich geschmückt und dieses und jenes bedorgt werden. Der Stresspegel steigt und läuft dann etwas schief, kippt die Stimmung schnell. Wir hetzen uns ab, ärgern uns über Missgeschicke und vermiesen uns so die Freude am Erleben. Sobald du deinen Fokus jedoch auf Dankbarkeit richtest, erkennst du, dass alles halb so wild und im Grunde gut ist, wie es gerade ist. 

Dankbarkeit entschleunigt deinen Alltag, stärkt deine Selbstliebe und öffnet deinen Blick für das Gute und Schöne in deinem Leben.

Dankbarkeit verändert deine Haltung

Heute Morgen fragte mich meine Tochter, warum ich immer so genervt sei. Sie mag mich viel lieber, wenn ich fröhlich bin, dann wäre die Stimmung zuhause viel besser. Tja, was soll man darauf antworten? Ich mag mich selbst auch lieber, wenn ich fröhlich und unbeschwert bin. Doch am Sonntag ist schon der 1.Advent und das setzt mich unter Druck, denn plötzlich realisiere ich, wie schnell Weihnachten da ist und was alles noch erledigt werden muss, das erschlägt mich. Denn leider eifere ich einem Idealbild von mir hinterher. Und da ich permanent an diesem Ideal scheitere – etwas anderes ist bei einem Ideal ja auch gar nicht möglich – bin ich genervt. Und die Bemerkung meiner Tochter macht es nicht besser.

„Wer dankbar ist, kann positive Erfahrungen mehr genießen und erlebt weniger negative Gefühle wie Ärger, Eifersucht oder Schuld. Das Selbstwertgefühl steigt und man kann leichter mit Belastungen umgehen. Wer dankbar ist, verhält sich hilfsbereiter, und das wiederum stärkt die sozialen Beziehungen – übrigens sogar dann, wenn man die Dankbarkeit nicht zum Ausdruck bringt, sondern nur darüber nachdenkt bzw. schreibt.“

www.positivepsychologie.eu

Die Bemerkung meiner Tochter nehme ich mir zu Herzen und ändere meine Haltung. Ich werde wieder damit beginnen, meinen Fokus auf Dankbarkeit zu richten. Schließlich gibt es täglich so vieles, wofür ich dankbar bin. Zum Beispiel heute morgen die Zeit mit meiner Tochter allein beim Frühstück. In einem Jahr schon ist sie vielleicht ausgezogen, also genieße ich dankbar diese Momente der Zweisamkeit. Und ich bin dankbar dafür, dass mein Mann mir heute früh beim Bäcker meine Lieblings-Zeitschrift mitgebracht hat. Es geht nicht um die Zeitschrift selbst, sondern um die Geste. Er wollte mir eine Freude machen.

Du merkst schon, es gibt so viele Momente im Alltag, für die wir dankbar sein können, wir müssen sie nur achtsam und bewusst wahrnehmen.

Dankbarkeit macht frei

Dankbarkeit heißt das Zauberwort, das uns stressfrei durch die Weihnachtszeit geleitet. Dankbarkeit verändert tatsächlich deinen Blick auf deinen Alltag. Du wirst gelassener und plötzlich ist es nicht mehr schlimm, dass am 1. Advent nicht alles perfekt hergerichtet ist. Viel wichtiger ist das Erleben jedes einzelnen Tages. Insofern entschleunigt Dankbarkeit deinen Alltag und befreit dich von deinen inneren Antreibern, deinen Konditionierungen.

In der Dankbarkeit erkenne ich, wie ermüdend das Streben nach Perfektion ist und wie blind es mich für all das Schöne macht. Ich erinnere so viele Adventszeiten, in denen bei mir nie ein Weihnachtsgefühl aufkam, weil ich mich selbst zu sehr stresste. Mit der Haltung der Dankbarkeit lasse ich los und genieße, nehme den Moment bewusst wahr und spüre endlich weihnachtliche Vorfreude. Ich öffne mich für das Schöne. Und dass dabei die Dinge nicht so perfekt werden, wie ich es möchte, wiegt nicht weiter schwer.

„Übrigens: Die Menschen, die uns ihre Wertvorstellungen und Regeln übergestülpt haben, sind weit davon entfernt, selber auch nur annähernd so vollkommen zu sein, wie sie uns haben wollen!“

www.selbstliebe.ch

Mit der Praxis der Dankbarkeit öffne ich meine Sinne, die ich ansonsten im Alltagstrott gar nicht bewusst wahrnehme. Doch mit der Haltung der Dankbarkeit erfreue ich mich zum Beispiel an den Gerüchen nach gebrannten Mandeln und Glühwein, wenn ich durch die Stadt gehe. Oder ich lausche der Weihnachtsmusik, die aus dem Zimmer meiner Tochter tönt, und genieße auch hier in Dankbarkeit die weihnachtliche Stimmung.

Dankbarkeit öffnet deine Sinne und dadurch erlebst du den Alltag reichhaltiger und wertschätzender.

 

Dankbarkeit braucht Platz

Als ich meiner Tochter dann heute Morgen antwortete, dass mich das nahe Weihnachtsfest stresse und damit verbunden mein Perfektionismus, da grinste sie: „Ach, Mamilein, das ist doch nicht schlimm, so bist du eben. Deswegen können wir jetzt doch trotzdem Spaß haben.“ Sie schüttelt einfach ab. Sie genießt den Moment, wie er ist. Das habe ich dann auch gemacht und später, als meine Tochter längst unterwegs zur Schule war und ich in der Küche aufräumte, spürte ich bewusst hinein in die Verbundenheit, die wir eben geteilt hatten. Ich spürte in Dankbarkeit nach und gab diesem Gefühl bewusst Raum, sich auszubreiten. Statt sofort gedanklich meinen Tagesplan abzurufen, nahm ich mir Zeit für Dankbarkeit. Ich denke, das ist wichtig bei der Praxis der Dankbarkeit. Sich zum einen des Schönen und Guten bewusstwerden und zum anderen diesem Gefühl ausreichend Raum geben, damit es sich ausbreiten und sozusagen dein Herz füllen kann. Je mehr solcher Momente der Dankbarkeit du im Laufe des Tages achtsam erkennst und zulässt, desto reicher wird dein Herz an Liebe.

Dankbarkeit stärkt deine Selbstliebe

„Selbst wenn wir die gleiche Erfahrung immer und immer wieder machen müssen, weil wir die Lektion noch nicht verstanden haben: Dann sind wir halt einfach noch nicht so weit. Oder sollten wir einen Erstklässler verurteilen und bestrafen, weil er Gleichungen mit zwei Unbekannten noch nicht lösen kann?“

www.selbstliebe.ch

Das Leben besteht aus Unzulänglichkeiten. Nichts und niemand ist perfekt. Aber genau diese Risse und Unebenheiten machen das Leben erzählenswert. Sie sind es, über die wir lachen, weinen, diskutieren und philosophieren. Ich bin dankbar auch für diese Momente, die mir meine Unzulänglichkeiten vor Augen führen. Und je öfter ich all diese Herausforderungen, die sich mir täglich stellen, mit einer dankbaren Offenheit annehme, desto selbstbewusster werde ich, desto intensiver spüre ich mich und das, was mein Leben wertvoll macht. Dankbarkeit führt mich behutsam auf dem Weg zu mehr Selbstliebe.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute „HERZENSWEISHEIT“.

Charlie Chaplin

  • Verurteile ich mich selbst für fehlerhaftes Verhalten, nehme ich mich für 3 Minuten selbst in den Arm, schließe die Augen und schenke mir gedanklich Selbstliebe.
  • Gleich zu Beginn des Tages nehme ich mir einen Moment Zeit, um bewusst in mich zu gehen und meinen Fokus für den Tag auf Dankbarkeit zu richten.
  • Statt das Perfekte anzustreben, nehme ich achtsam wahr, was im jeweiligen Moment gerade ist und bin dankbar dafür, dass der Moment so ist, wie er gerade ist.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen Worum es speziell beim Thema "Dankbarkeit" geht, findest du hier ...

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