Routinierte Abgrenzung

Frohes Neues Jahr, Happy New Year und Felicitas für euch alle. Yep, das Jahr ist so jung wie nie, also auf zu neuen Ufern! Das alte Jahr ist frisch abgeschlossen und wenn nicht jetzt, wann sonst ist der richtige Zeitpunkt, eine neue Routine zu pflanzen. Es geht um die Routine der Abgrenzung. Jawohl, richtig gehört: Routine der Abgrenzung. Täglich etwas Zeit für dich stärkt dich für dein Nein.

Abgrenzung hat etwas mit Selbstwert zu tun

Zuerst ein frohes Neues Jahr für Dich! Vielleicht reut Dich schon jetzt die lange Liste, die du im Überschwank des Jahreswechsels geschrieben hast – nicht unbedingt auf Papier, sondern auf deinem geistigen Monitor: Endlich mehr Sport machen, beim Sprachkurs anmelden und vieles mehr, für das dann leider doch die Zeit fehlt.

Doch mal ehrlich: Wie wäre es mit einem Vorsatz, der sozusagen ans Eingemachte geht? Mein guter Vorsatz für dieses Jahr: meinen Selbstwert stärken. Warum ich das möchte? Weil erst wenn ich mich selbst wichtig nehme, erst dann werde ich es auch schaffen, mich erfolgreich abzugrenzen und für meine Belange einzusetzen. Ohne das Gefühl des eigenen Wertes lasse ich es zu, dass an allen Zipfeln meiner Zeit gezerrt wird.

Ohne Abgrenzung verlierst du dich in den Wünschen der anderen und verschwindest allmählich selbst.

 

Meditation stärkt deinen Mut zur Abgrenzung

Meine Arbeit am Selbstwert sieht so aus, dass ich täglich 15 Minuten (besser noch 20 Minuten) meditieren werde. In der Meditation finde ich zu mir selbst, finde zu einer Ausgeglichenheit und kräftige meine Herzverbindung. Letzteres ist wichtig, um zukünftig mein Bauchgefühl mehr sprechen und mich nicht zu Dingen hinreißen zu lassen, die ich im Nachhinein bereue. Du hast bestimmt auch schon hin und wieder meditiert. Doch es ist ein Unterschied, es regelmäßig zu praktizieren. Das Tolle dabei: Hältst du diese neue Routine wirklich täglich ein, kannst du stolz auf dich sein und das hebt natürlich auch deinen Selbstwert.

Kenne dein Warum hinter dem Wunsch nach Abgrenzung

Damit ich mich jetzt nicht täglich zur Meditation „quäle, halte ich stets mein Ziel dahinter vor Augen. Ich stelle mir das fast bildlich vor, wie ich selbstbewusster und freier leben kann, klar Nein sage und mich deswegen nicht mit schlechten Gefühlen plage. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und formuliere mein Ziel in einem Wort: FREIHEIT.

In einem Interview sagte der Gehirnforscher Professor Gerald Hüther, dass uns erst etwas emotional packen, sprich unter die Haut gehen müsse, damit wir sozusagen in die Puschen kämen:

„Nur dann werden die emotionalen Zentren im Mittelhirn aktiviert und nur dann werden an den Ecken der Fortsätze dieser Zellen diese sogenannten neuroplastischen Botenstoffe ausgeschüttet, die wie Dünger fürs Gehirn wirken.“

Probiere es auch einmal aus: Welches Wort packt dich emotional so, dass du dir dafür täglich Meditationszeit einräumen würdest? Und spüre genau in dieses Wort hinein, wie es sich anfühlt, welche Bilder dabei vor deinem inneren Auge entstehen. Und dieses Gefühl oder auch diese Bilder, daran hältst Du fest, die rufst du dir jedes Mal wieder auf. So aktivierst du laut Hüther deine emotionalen Zellen im Gehirn, was es extrem erleichtert, eine neue Routine zu etablieren.

Deine inneren „Muster“ bedingen deine Fähigkeit zur Abgrenzung

Um etwas zu verändern, muss laut Professor Hüther der Bereich im Gehirn angesprochen werden, in dem unsere Überzeugungen, Haltungen und inneren Einstellungen verwurzelt sind. Schlaue Ratschläge oder kluge Worte fruchten hier wenig. Hast du beispielsweise die Einstellung verinnerlicht, dass man dich nur liebt, wenn du es allen recht machst, hilft es nichts, wenn man dir sagt, dass man dich auch einfach so liebt. Erst die persönliche positive Erfahrungen und damit einhergehend positive Bewertungen sind hier maßgeblich. Und genau hier setzt Meditation an. Sie stärkt dich in dem positiven Gefühl für dich selbst frei von falschen Überzeugungen.

Die positive Erfahrung des Meditierens löst innere Muster, die dir im Wege stehen.

Eine gestärkte Basis erleichtert die Fähigkeit der Abgrenzung

Mein Ziel hinter meiner neuen Meditationsroutine heißt Freiheit. Freiheit in Bezug auf dieses leidige Thema Abgrenzung, das mir viel zu oft den Alltag vermiest. Ob es mich bei alledem nun emotional gepackt hat, weiß ich nicht so genau, aber bereits nach wenigen Tagen kann ich sagen: Es tut mir gut. Und zum Glück gibt es da eine goldene Regel, damit ich am Ball bleibe:

Da im Gehirn ständig neue Verbindungen geknüpft und neue Kommunikationswege gebildet werden können, verfestigen sich mit jedem Tag, an dem du etwas bewusst wiederholst, diese neue Verknüpfungen. Man sagt, es braucht allgemein 21 Tage, damit aus einem schmalen Pfad eine Straße geworden ist.

 Halte ich also 21 Tage durch, jeden Morgen 15-20 Minuten Meditation, wird mir das Meditieren am Tag 22 sogar fehlen, weil es bereits zu einer liebgewonnenen Routine geworden ist. Und um auf Nummer Sicher zu gehen und die neue Straße im Gehirn sozusagen bombenfest zu asphaltieren, wird geraten, aus den 21 Tagen am besten 30 Tage zu machen. Quasi ein Monat, das dürfte doch zu schaffen sein.

Wenn du etwas 30 Tage konsequent wiederholt, wird es zu einer Gewohnheit.

Abgrenzung lässt sich in kleinen Schritten trainieren

Nach diesen 30 Tagen werde ich mich noch an eine weitere Herausforderung wagen: Bewusst werde ich auf Situationen achten, in denen es um Abgrenzung geht. Ich werde mir kleine Übungsfelder suchen. Zum Beispiel Nein sagen, wenn es um das Ausräumen der Spülmaschine geht oder die Zubereitung eines Imbisses zwischendurch für die Kinder, wenn ich mitten am Schreiben bin. Diese kleinen Erfolge feiere ich innerlich, indem ich genau in mich hineinspüre, wie es sich anfühlt und ob mein Nein nun die gefürchtete Katastrophe an Liebesentzug heraufbeschwört oder nicht.

  • Täglich meditiere ich 15-20 Minuten, wofür ich mir einen feste Zeit und Ort reserviere.
  • Ich gönne mir das Gefühl des Stolzes, weil ich meine täglichen Meditationen diszipliniert einhalte. Das stärkt meine Motivation und meinen Selbstwert.
  • Nach 30 Tagen Meditation praktiziere ich weiter und beginne nun, mich bewusst in kleinen Dingen mit einem Nein abzugrenzen.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen Worum es speziell beim Thema "Abgrenzung" geht, findest du hier ...

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