Stress abbauen mithilfe von gesundem Egoismus

Glaubenssätze und Konditionierungen loszulassen, das ist wichtig, um all den Stress abzubauen, den wir uns selbst machen. Das erfordert jedoch ein wenig Mut. Du darfst dabei egoistisch sein, denn ein gesunder Egoismus hilft dir, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dein Vertrauen in dich selbst zu stärken.

Die „Fünf Fähigkeiten“ aus der buddhistischen Tradition helfen uns dabei, den Prozess des Loslassens erfolgreich zu begehen.

Stress abbauen bedeutet Arbeit an dir selbst

Den größten Stress machen wir uns selbst, weil wir uns stets antreiben, ausrichten, bewerten (selten positiv) und vergleichen. Unsere eigenen hohen Ansprüche, perfektionistische Persönlichkeitszüge und das Ignorieren eigener Bedürfnisse und Wünsche sorgen innerlich für viel Stress. Natürlich gibt es auch äußere Stressoren (Lärm, Krach, Situationen, die Ängste auslösen, Schmerzen, Sorgen, Konflikte, reale Bedrohungen etc.). Doch je stabiler du angesichts der inneren Stressoren bist, desto gelassener begegnest du den äußeren Stressoren. Nimm dir einmal ein wenig Zeit und horche in dich hinein, welches deine dominantesten inneren Stressoren sind. Und beschäftigst du dich genauer mit ihnen, wirst du schnell feststellen, dass diese wiederum auf Glaubenssätzen und Konditionierungen beruhen. Daher ist es wichtig, deinen gesunden Egoismus zu stärken, damit du hier loslassen und inneren Stress mehr und mehr abbauen kannst.

Die dominantesten Stressoren ruhen in uns selbst: zu hohe Ansprüche, Perfektionismus und das Übergehen der eigenen Bedürfnisse.

Selbstsicherheit stärken und Stress abbauen

Wer Selbstsicherheit spürt, fühlt eine Verbindung zu sich selbst und lässt sich nicht von vermeintlichen Ansprüchen stressen. Diese Verbundenheit zu sich selbst ist wie eine Nabelschnur. Je mehr Sicherheit du in dem, was du fühlst, was du denkst und was du tust fühlst, desto leichter wird es dir fallen, deine hohen Ansprüche loszulassen. Du bleibst mehr bei dir und erkennst klarer, welche inneren Antreiber dich stressen. Vor allem wirst du mutiger, dich diesen Antreibern zu widersetzen.

Daher stärke deine Selbstsicherheit, indem du beispielsweise mit einem täglichen Mantra arbeitest, wie etwa: „Ich bin Kraft und Liebe und gehe mutig meinen Weg.“ Spüre einmal achtsam in diesen Satz hinein, wie er sich auch körperlich anfühlt. Vielleicht fühlst du sofort eine wesentlich entschlossenere Haltung und Spannung in deinem Körper. Die Arbeit mit solchen Sätzen ist sehr effektiv. Sie stärken dich besonders darin, deine Handlungen weniger zu hinterfragen. Du wirst dadurch sicherer in deinen Überlegungen und wirst mutiger der Stimme in dir lauschen.

Je mehr Selbstsicherheit du fühlst, desto stärker wird die Verbindung zu dir selbst und desto mutiger wirst du deinen eigenen Bedürfnissen nachkommen.

Die Praxis der Selbstsicherheit baut nach und nach inneren Stress ab, weil du dich selbst mit deinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt deines Lebens rückst. Dadurch wirst du mehr Selbstliebe und Wertschätzung dir selbst gegenüber erfahren.

Folgende Visualisierung stärkt deine Selbstsicherheit ebenfalls effektiv: Begib dich auf eine visuelle Reise. Setze dich entspannt hin, schließe die Augen und erinnere jetzt eine Situation, in der du stolz auf dich warst. Nimm dir Zeit dafür. Dann visualisiere, wie nach und nach Menschen aus deinem Leben zu dir kommen und ebenfalls stolz auf dich sind: Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, auch Verstorbene. Spüre der Verbundenheit nach, diesem guten Gefühl, nehme es tief in dir auf. Bei dieser Visualisierung verankerst du dieses gute Gefühl der Selbstsicherheit in deinem Unterbewusstsein.

Stress abbauen mithilfe achtsamer Körperwahrnehmung

Wenn du das Gefühl hast, innerlich gestresst zu sein, es mal wieder allen rechtmachen willst oder deinem Perfektionismus hinterherjagst, halte inne und spüre in deinen Körper. Vielleicht wird dir erst jetzt bewusst, dass du die ganze Zeit deine Schultern angezogen hast, dass dein Körper derart angespannt ist, dass deine Haltung sozusagen wie zusammengezogen und „geduckt“ ist, oder du spürst eine Schwere in deinem Bauch. Und jetzt löse diesen körperlich manifestierten Stress, indem du dich reckst und streckst, die Schultern kreist, den Kopf von rechts nach links legst, um den Hals zu dehnen, und abschließend eine aufrechte Haltung einnimmst. Probiere selbst einmal aus, welche Bewegungen deinen Körper von Spannungen und Lasten befreien und gleichzeitig positiv „aufspannen“. Du wirst dabei schnell spüren, wie deine inneren Stressoren sich „beruhigen“, du deine Verbindung zu dir selbst belebst und dich dadurch auch viel einfacher von den Gedanken lösen kannst, die dich antreiben.

Stress beeinflusst die Haltung und Spannung deines Körpers, daher arbeite mit deinem Körper, um mehr und mehr loszulassen.

Rituale helfen, Stress abzubauen

Gesunder Egoismus schützt dich also davor, dich in anderen zu verlieren und dich selbst damit zu stressen, dich nach anderen Vorstellungen und Meinungen auszurichten. Denn auch die vielen Glaubensätze und Konditionierungen haben wir uns ja nicht selbst ausgedacht, sondern sie wurden uns von anderen sozusagen mit auf den Weg gegeben. Um den ewigen inneren Dialog mit all diesen fremden Stimmen zu unterbrechen und einen Raum zu finden, in dem wir nur mit uns selbst sind, helfen Rituale. Zum Beispiel genießt du abends, wenn du nach der Arbeit heimkehrst, erst einmal in aller Ruhe einen Tee, bevor du wieder für die Familie „ansprechbar“ bist. Oder du setzt dich morgens oder abends für 10 Minuten in meditative Stille. Eine Freundin von mir, die wirklich viel und hart arbeitet, hat es sich zum Ritual gemacht, zum Wochenbeginn morgens in aller Ruhe ein Wannenbad zu nehmen und dabei einen Podcast zu hören. Mit diesem Ritual startet sie in die Arbeitswoche. Schaue selbst einmal, welches Ritual dir helfen könnte, ganz „egoistisch“ nur für dich zu sein und Zeit mit dir zu genießen.

Stress abbauen gelingt dann, wenn du innerlich stabil und aufrecht bleibst. Wenn du einen gesunden Egoismus durch die Pflege deiner Selbstsicherheit entwickelst und deine gedankliche Aufmerksamkeit mehr und mehr auf das „Jetzt“ richtest.

Willst du Stress abbauen, musst du verstehen, dass deine Realität immer eher dort ist, wo du deine Energie drauf lenkst.

  • Ich werde die Visualisierung der Selbstsicherheit praktizieren
  • Eine tägliche Affirmation hilft mir dabei, meine Selbstsicherheit zu stärken
  • Fühle ich mich gestresst, spüre ich bewusst in meinen Körper hinein, lockere angespannte Partien und nehme eine bewusst aufrechte Haltung ein.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen Weitere Informationen zum Thema "Stress abbauen" findest du hier ...

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