Übe dich täglich im Lächeln und dein Herz öffnet sich

Eine gute Übung, um ins Neue Jahr zu starten, ist das Lächeln. In Punkto Freude sollten wir es ohnehin sprudeln lassen. Lächeln und sich freuen! Und schon sieht das Leben freundlicher und leichter aus. Dazu gehört auch, Komplimente zu machen. Halte nicht damit hinter dem Berg, wenn dir etwas an dem anderen gefällt. Ebenso andersherum: Genieße die Komplimente, die man dir macht. Keine falsche Bescheidenheit, denn Komplimente füllen dein Glückskonto.

Mit der Übung des Lächelns beschenkst du dich selbst und reichst eine unsichtbare Hand für ein Miteinander.

Die Übung des Lächelns bringt Freude ins Leben

Ein Lächeln ist wie ein aufblitzender Sonnenstrahl am Himmel.

Heute Vormittag sagte ich zu einer Freundin, dass ich ihr Profilbild bei WhatsApp richtig hübsch fände. Ihre Reaktion: „Naja, das habe ich auch weichgezeichnet.“ Keine Ahnung, wie du mit Komplimenten umgehst, aber ich reagiere meist ähnlich: Jemand lobt meine Arbeit, macht eine nette Bemerkung über mein Outfit, sagt mir, ich sei eine gute Mutter oder dass ich für mein Alter noch gut aussehen würde, doch statt mich zu bedanken, das Kompliment wirken zu lassen und der Freude darüber nachzuspüren, rede ich solche Kommentare schnell klein. Mir ist so etwas peinlich. Dabei freue ich mich darüber, trotzdem würge ich diese Freude ab. Ebenso in Situationen, wenn mich jemand grundlos anlächelt. Sofort überlege ich: Was will die Person von mir, kenne ich sie vielleicht, muss ich etwas sagen, etwas machen, irgendwie reagieren? Warum freue ich mich nicht einfach daran, dass sein Lächeln ein Kompliment an mich ist, er seine gute Laune mit mir teilen möchte.

Der Schriftsteller Mark Twain sagte angeblich, dass er von einem guten Kompliment zwei Monate lang leben könne.

Die Übung des Lächelns verbindet

Geht es nicht genau darum? Ein Lächeln, ein Kompliment – wenn wir diese Geschenke des Lebens zulassen und annehmen, öffnen wir den Pfad zu unseren Herzen.

Interessant auch, dass in dem Unterrichtsfach „Glück“, das mittlerweile an mehreren Schulen in Deutschland angeboten wird, mit den Schülern Komplimente geben und annehmen geübt wird. Auf kleine Zettelchen schreiben die Grundschüler, was sie an ihren Klassenkameraden mögen. Sei es, dass man prima zusammen Quatschmachen, Geheimnisse teilen oder gut voneinander abschreiben kann. In einem Zeitungsartikel über den Glücks-Unterricht in einer Hamburger Schule, sagte eine Drittklässlerin, dass ein Kompliment für ein warmes Gefühl in ihrem Bauch sorge. Das würde so schön kribbeln. Ist das nicht herrlich!

„Die Intensität unserer Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen verflacht. Leben wird austauschbar. Lebensfreude hängt stark mit innerer Berührung, mit wirklicher Begeisterung oder emotionaler Beteiligung zusammen.“

Beate Hofmann (aus: „Einfach gut – Mit Leichtigkeit erfüllter leben“)

Die Übung des Lächelns überwindet Ängste

Sich berühren lassen. Ich denke, das ist das A und O im Leben. Ein Kompliment berührt. Ein Kompliment bahnt einen Weg von dir und zu deinem Gegenüber. Du streckst sozusagen eine unsichtbare Hand aus, um mit der anderen Person in „Berührung“ zu kommen. Bemerkenswert in dem erwähnten Zeitungsartikel ist auch, dass ein Schüler sagte, es sei ihm peinlich, Komplimente zu machen. Ein Klassenkamerad riet ihm, den Zettel mit dem notierten Kompliment heimlich in die Kapuze oder in den Ranzen des Empfängers zu stecken. Diese Scham, sich mit einem Lächeln oder einem Kompliment hervorzuwagen und die Hand zu reichen, diese Scham sollten wir ablegen. Dahinter lauern Ängste, sich lächerlich zu machen, den Eindruck der Anbiederei zu erwecken oder zurückgewiesen zu werden. Doch Ängste waren schon immer die falschen Wegweiser.

Wir sind in unseren Gedanken so sehr mit unserer eigenen Wirkung auf andere beschäftigt, mit Vergleichen und Beurteilen, dass wir uns das Erleben der Gegenwärtigkeit und der Spontaneität berauben.

In den meisten Fällen wird die andere Person, die du mit deinem Lächeln oder einem Kompliment beschenkst, sich freuen. Und je öfter du dich traust, wirst du feststellen, dass deine Ängste abnehmen und dich schroffe und unfreundliche Reaktionen wenig treffen werden, weil einfach das Positive überwiegt.

Die Übung des Lächelns verschiebt deinen Fokus

Während ich hier sitze und schreibe, stelle ich fest, dass ich leider dazu neige, auf Defizite zu schauen. Zum Beispiel kritisiere ich viel zu häufig meine Kinder, anstatt den Fokus auf das, was sie gut machen, zu lenken. Ich könnte meinen Sohn beispielsweise dafür loben, dass er seine schmutzige Wäsche von sich aus in den Wäschekorb legt, jeden Abend, ohne Ausnahme. Stattdessen mäkle ich herum, dass er nicht in der Lage sei, die Klamotten auf die rechte Seite zu drehen.

Mit Komplimenten ist es im Grunde ähnlich wie mit einem Lächeln. In dem Moment, wo ich jemanden etwas Nettes sage, regt sich auch bei mir im Herzen etwas. Und dieser natürliche Hang, immer auf das Negative zu schauen, ebbt ab. Nach und nach wird sich dein Fokus wie von selbst auf das richten, was alles Gutes da ist.

„Ein Kompliment ist ein Kuss durch einen Schleier.“

Victor Marie Hugo

Die Übung des Lächelns wirkt nachhaltig positiv

Wie viel freundlicher könnte alles sein, wenn wir großzügiger mit unserem Lächeln werden. Wie viel mehr Freude würde pulsieren, wenn wir uns mutiger in Bezug auf Komplimente wagen. Ich erinnere mich noch an einen Urlaub, wo jeden Morgen im Frühstücksraum ein älteres italienisches Ehepaar neben uns saß. Beide bestimmt Ende Siebzig, aber so unglaublich geschmack- und stilvoll gekleidet. Natürlich waren ihre Bewegungen entsprechend der Jahre langsamer, aber voller Eleganz. Und ich? Habe die beiden Morgen für Morgen beobachtet und mich erst nach über einer Woche getraut, sie anzusprechen und ihnen ein Kompliment zu machen. Danach lächelten wir uns jeden Morgen freundlich zu, wünschten einen schönen Tag. Und noch heute denke ich daran mit Freunde und jedes Mal erhellt dieser Gedanke meinen Tag.

Spüre selbst achtsam nach, wie ein verschenktes Lächeln sich anfühlt, was es in dir verändert. Ebenso ein Kompliment. Meist entsteht auf diese Art und Weise ein kurzes Gespräch und nicht selten erwischen wir uns dabei, dass wir noch am Abend mit Freude an genau diese Begebenheit zurückdenken.

Die Übung des Lächelns lässt dich bewusster wahrnehmen

Wenn ein Lächeln oder ein Kompliment innerhalb von Sekunden deine Sicht auf den Alltag verändern, ist es wichtig, immer nachzuspüren und sich der Wirkung unbedingt bewusst zu werden. Denn so verankerst du das Positive in deinem Inneren. Und in dem Moment, in dem du nachspürst, nimmst du automatisch bewusster und ganzheitlicher wahr. Damit gestaltest du das Erleben deines Alltags sozusagen „lächelnd“ präsenter und achtsamer.

Und bewahre jedes Kompliment, das man dir macht, wie einen kleinen Schatz in deinem Herzen auf. An Tagen, an denen du mit dir selbst haderst, kramst du es wieder hervor und spürst hinein, in diese positive und wohlwollende Kraft.

Wie Mark Twain bereits sagte, ein Kompliment kann uns tragen.

Also nur zu, trau dich und sei offener für Komplimente. Und lächle!

Denn ein Lächeln ist die kleine Schwester des Kompliments.

  • Ich traue mich, mehr Komplimente zu machen und spüre hinein, wie die Freude der anderen Person auch mein Herz erfreut.
  • Bekomme ich ein Kompliment, nehme ich es dankend an und spüre nach, wie es sich anfühlt (auch körperlich).
  • Wie wäre es, mir selbst Komplimente zu machen? Ich probiere es mal aus.

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Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen

Weitere Informationen zum Thema "Übungen & Impulse" findest du hier ...

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