Vor- und Nachteile geführter Meditation

Ob du mithilfe einer geführten Meditation meditierst, mit Meditationsmusik oder in kompletter Stille, hängt individuell von Lebenssituation, Erfahrung und Gusto ab.

Mithilfe von Meditation die Gelassenheit zu stärken, das ist immer eine gute Idee. Doch soll man nun in absoluter Stille in sich selbst versinken oder lieber einer geführten Meditation lauschen? Und wie sieht es mit Meditationsmusik aus? Wie bei den meisten Dingen, gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Hier ein kleiner Leitfaden:

Meditationsformen für mehr Gelassenheit

Die einen schwören auf geführte Meditationen, die anderen mögen es lieber, in der eigenen Stille zu versinken. Ich selbst habe gerade einige geführte Meditationen ausprobiert. Dabei saß ich entspannt mit ausgestreckten Beinen und gegen die Sofalehne gelehnt und lauschte über die Kopfhörer meines Handys einer Stimme, die mich ruhig und sanft anleitete. Die Stimme sagte mir, was ich zu tun habe, sprich, wohin ich meine Aufmerksamkeit richten und wie ich atmen muss, um tiefer und tiefer in die meditative Ruhe zu kommen.

Für viele Menschen ist diese Art der Meditation einfacher. Natürlich ist es individuell, was man nun lieber mag. Davon abgesehen gibt es jedoch Vor- und Nachteile einer geführten Meditation. Schauen wir am besten erst einmal auf die Vorteile:

Führung gibt uns Sicherheit

Bei der geführten Meditation gibst du Verantwortung ab und lässt dich leiten.  Da ist eine Stimme, der du lauschst, und diese Stimme nimmt dich mit auf Meditationsreise. Sie führt dich aus dem alltäglichen Gedankenkarussell heraus, nimmt dich sozusagen an die Hand und geleitet dich in tiefere Bewusstseinsschichten. Das gibt Sicherheit. Du überlässt dich der Leitung der Stimme.

Die Stimme entspannt

Bei der geführten Meditation musst du dir keine Gedanken darüber machen, was zu tun ist. Solltest du dazu neigen, immer alles unter Kontrolle haben zu müssen oder einen hohen Anspruch an Perfektion haben, ist es sehr entspannend, mithilfe der Stimme die Kontrolle abzugeben, wie auch die Verantwortung, es perfekt zu machen. Du fühlst bereits während der Meditation eine umfassende Entspannung. Ohne Führung ist es gerade anfangs oft schwer, derart ganzheitlich zu entspannen.

Vertrauensvolle Gelassenheit

Mithilfe von Führung fällt es vielen Menschen leichter, loszulassen und dem Prozess zu vertrauen. Du überlässt der Stimme das Ruder und vertraust darauf, dass diese Stimme dich so leiten wird, wie es sein soll. Dadurch machst du dir keine Gedanken darüber, ob du gerade etwas falsch oder richtig machst und ob du beispielsweise korrekt atmest. Und dann die vielen Gedanken, die währenddessen auftauchen, ist das okay, wie sollst du damit umgehen? Die Stimme leitet dich, du vertraust und lässt los.

Steigerung der fokussierten Wahrnehmung

Indem du deine Aufmerksamkeit auf die Stimme richtest, konzentrierst du dich auf das, was die Stimme dir sagst und gleichzeitig spürst du. Du löst dich von deinen Gedanken, kommst mehr und mehr in eine achtsame Wahrnehmung deines Körpers und deiner inneren Ruhe. Du richtest deine Aufmerksamkeit auf dich, sozusagen ganzheitlich. Die Stimme leitet deinen Fokus. Dieses „Geländer“ erleichtert es oft, zentrierter bei sich zu bleiben.

Die geführte Meditation ist ein idealer Einstieg, um mithilfe von Meditationspraxis zu mehr Gelassenheit zu gelangen.

Doch wie so oft im Leben, gibt es auch bei der geführten Meditation zwei Seiten der Medaille. Und unabhängig davon muss ohnehin jeder individuell für sich schauen, was passt, womit er am besten klarkommt. Denn jeder Mensch empfindet Meditation anders und die jeweilige Lebenssituation und die Erfahrung spielen dabei auch eine Rolle. Trotzdem liste ich mal ein paar Nachteile auf:

Führung begrenzt

Dadurch, dass du während der Meditation vom Anfang bis zum Ende der Stimme lauschst, bleibst du immer ein wenig an der Oberfläche und sinkst nicht ganz so weit hinab in deine eigene Tiefe. Das beeinflusst jedoch nicht die entspannende Wirkung beziehungsweise das Gefühl, in eine wunderbare Gelassenheit zu finden. Allerdings erlebst du nicht das Gefühl, tief in dich hineingetaucht zu sein. Somit lässt die geführte Meditation wenig Raum dafür, innere Themen aufzudecken und sich auf Entdeckungstour in die eigene Tiefe zu begeben. Denn Thema und Länge der Meditation sind vorgegeben, du meditierst sozusagen in einem „festen Rahmen“. Die stille Meditation dagegen ist selbstbestimmter.

Lenkt ab

Manchmal kann es bei einer geführten Meditation auch passieren, dass du gerade bei einem Bild oder einem Gefühl hängen bleiben möchtest, weil du spürst, dass es dir wichtig ist, doch die Stimme leitet dich weiter. Dann bist du schnell draußen aus deiner Konzentration, versuchst vielleicht zu dem Punkt zurückzukehren, kannst nicht mehr richtig folgen und verlierst dich. Somit bleibt am Ende ein wenig befriedigendes Gefühl.

Routine stumpft ab

Solltest du nur geführte Meditationen praktizieren, kann es leicht passieren, dass du diese meditativen Auszeiten mehr und mehr wie entspannte Pausen verbringst, in denen du einer Stimme lauschst, deine Gedanken wandern lässt und dich in Träumereien verlierst. Du dümpelst sozusagen mit deiner Wahrnehmung wie eine Jolle auf dem Wasser. Dann wird es dir schwerfallen, den meditativen Zustand, den du in der Meditation übst, mit in deinen Alltag zu nehmen. So können geführte Meditationen mehr zu einer Art Entspannungspausen werden, die dann jedoch nicht zu der tiefen Gelassenheit führen, die dir dabei hilft, im Alltag insgesamt eine in dir ruhende Haltung einzunehmen.

Um zu einer tiefen Gelassenheit zu finden, die uns im Alltag trägt, hilft uns die regelmäßige Praxis der stillen Meditation.

Abschließend muss, wie bereits erwähnt, jeder für sich selbst ausprobieren, welche Art der Meditation am besten passt. Noch ein letzter Tipp: Meditationsmusik ist eine gute Alternative zur geführten Meditation. Sie unterstützt dich, leichter und schneller in den meditativen Zustand zu versinken, gibt dir also auch eine Art Führung, jedoch ohne Begrenzung. Die Klänge, seien es Klangschalen, Naturtöne oder leise Melodien, wirken beruhigend, helfen bei der Konzentration und erleichtern das Loslassen, wobei du komplett selbstbestimmt meditierst.

Meditationsmusik verbindet die Vorteile der geführten Meditation und der stillen Meditation.

  • Ich nehme mir vor, täglich zehn Minuten zu meditieren, am besten morgens, um die dadurch gestärkte Gelassenheit mit in den Tag zu nehmen.
  • Ich lege mir eine Playlist mit Meditationsmusik an.
  • Ab und zu lausche ich am Abend einer geführten Meditation, um vom Alltag zu entspannen.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen Worum es speziell beim Thema "Gelassenheit" geht, findest du hier ...

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